Im März 2025 hatte ich Gelegenheit, die Neuproduktion von Richard Wagners "Lohengrin" am Gran Teatro de Liceu ín Barcelona unter der Regie von Katharina Wagner zu erleben. Ein in vielerlei Hinsicht "kulinarisches" Erlebnis mit einem großartigen Klaus-Florian Vogt! Ich möchte hier gar nicht groß über die einzelnen sängerischen Leistungen berichten. Die waren Weltklasse (Vogt als Lohengrin und Sigurdarson als Friedrich), oder dem Haus würdig (Groissböck als Heinrich oder Teige als Elisabeth). Doch mir ist etwas ganz anderes aufgefallen: bis auf Vogt, Sigurdarson und Groissböck konnte niemand für sich in Anspruch nehmen, über eine dem sängerischen Ruf entsprechende Diktion zu verfügen! Was soll da das Bekritteln des - zugegebenermaßen völlig textunverständlichen - Chores, wenn selbst ein berühmter Wagner-Sänger wie Roman Trekel als Heerrufer schludert, dass es einen fassungslos zurücklässt.

Kurz: Textverständlichkeit ist auch eine Tugend!