Judith Gennrich

Die Mezzosopranistin Judith Gennrich studierte Gesang an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bei Prof. Claudia Eder. Nach Ihrem Studium wurde sie in das Junge Ensemble der Bayerischen Staatsoper nach München engagiert.

Neben kleinen Rollen in den laufenden Repertoirevorstellungen sang sie auch den Hänsel in „Hänsel und Gretel“ von E. Humperdinck. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Zubin Mehta, Jun Märkl und Ivor Bolton zusammen.

Anfang in Münster

Als Ensemblemitglied am Theater Münster konnte Judith Gennrich große Erfolge in vielen Partien ihres Faches feiern. Als Muse/Nicklausse in J. Offenbachs „Les contes d’Hoffmann“ und Theseus in Nicola Porporas „Arianna in Nasso“ erhielt sie im Jahrbuch der Opernwelt eine Nennung als beste Nachwuchskünstlerin. Zudem war sie u. a. als Octavian im „Rosenkavalier“ von R. Strauss, als Interpretin der Titelpartie in G. Rossinis „La Cenerentola“, als Sesto in Mozarts „Titus“, als Rinaldo, Cherubino, Périchole, Donna Elvira, Fenena, als Beatrice in „Beatrice und Benedict“ von Berlioz und als Fuchs im „Schlauen Füchslein“ auf der Bühne zu hören.

Danach war sie hauptsächlich dem Staatstheater Wiesbaden und dem Theater Münster als Gast verpflichtet. In Wiesbaden sang sie die Waltraute in der „Walküre“, in Münster Suzuki in „Madame Butterfly“. Geplanten Engagements als Magd in „Elektra“ und in der Wiederaufnahme vom Ring wurden  Pandemie bedingt leider abgesagt.

Neben dem klassischen Repertoire begleitete sie auch die moderne Oper. So war Judith Gennrich in der Uraufführung von Hans Werner Henzes „Das Urteil der Kalliope“ am Theater Gießen zu hören, sang in Opern von Leoš Janáček, Alban Berg und Luciano Berio und wirkte beim internationalen Kompositionswettbewerb „teatro minimo“ für moderne Oper der Bayerischen Staatsoper und der Oper Zürich mit. Als Montezuma in Wolfgang Rihms „Die Eroberung von Mexico“ in Münster erhielt sie für ihre Interpretation eine große Anerkennung von Publikum und Fachpresse.

Gastengagements

Gastengagements führten sie unter anderem an das Staatstheater Wiesbaden und Darmstadt, an die Volksoper Wien (Cherubino), das Opernhaus Zürich sowie an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf (Rosina).Mit der Bayerischen Staatsoper ging sie auf Japantournee. Als Gast kehrte sie zurück nach München für Hänsel in „Hänsel und Gretel“. In verschiedenen Produktionen war Judith Gennrich an der Reisopera in Enschede/Holland zu erleben. Mit Jan Willem de Vriend und dem Combattimento Consort Amsterdam sang sie dort z. B. die Partie der Costanza in „L´isola disabitata“ von Haydn.

Auf dem Konzertpodium war Judith Gennrich zu Gast bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Sie sang als Solistin bei der modernen Erstaufführung des Oratoriums „Petrus und Magdalena“ und „Miserere“ von Johann Adolf Hasse unter der Leitung von Michael Hofstetter. Judith Gennrich interpretierte Orchesterlieder wie Mahlers Liederzyklus „Lieder eines fahrenden Gesellen“ mit der Neuen Elblandphilharmonie oder „Shéhérazade“ von Maurice Ravel mit dem Sinfonieorchester Münster. Mit Ihrer Duo-Partnerin Rita Herzog (Klavier) erarbeitet Judith Gennrich auch unbekanntes Liedrepertoire. Einen bemerkenswerten Liederabend, mit Liedern und Texten von Johanna Kinkel, produzierte das Duo mit dem Deutschlandradio Kultur und dem WDR Musikfest Nordrhein-Westfalen. Eine CD-Einspielung mit Liedern für Mezzosopran und Gitarre von dem zeitgenössischen Komponisten Burkhardt Söll ist bei BLOOMLINE erschienen.

Richard Wagners "Ring der Nibelungen"

Seit 2022 wirkt Judith Gennrich am "Ring" des Landestheater Niederbayern in Passau mit. Im vergangenen Jahr sang sie Fricke in "Die Walküre". Im Frühjahr 2023 singt sie Waltraute in "Die Götterdämmerung".

Aktuelle Kritik

M. Thiel in Opernwelt, 06. 07.2023

"...Judith Gennrich eine rundum rollendeckende Waltraute."

J.M. Wienecke in Opernglas, 30.06.2023

"Großartig gelang die Waltrauten-Erzählung von Judith Gennrich, die ihren gut sitzenden Mezzo prächtig zur Geltung brachte."

M. Thiel im Münchner Merkur, 03.05.2023

"...Judith Gennrichs rundum rollendeckende Waltraute."

Eberhard Iro in Landshuter Zeitung, 02.05.2023

"Judith Gennrich als Waltraute, auch ein großer Auftritt dieses Abends."

Schabel-kultur-blog.de 01.05.2023

"Durch Judith Gennrichs dramatische, aber auch empathische Mezzosopranstimme wird Waltrautes Warnung an
Brünnhilde zu einer höchst emotionalen Begegnung..."

 

J.-M. Wienicke in Opernglas, 6/2022

"Einen starken Eindruck hinterließ aus Judith Gennrich, die mit sich kontinuierlich steigernder Deutlichkeit ihr Anliegen in Bezug auf eheliche Treue und der aus ihrer Sicht nicht tolerablen Inzucht des Zwillingspaares reklamiert. Und das bekanntlich mit Erfolg, den sie mit dem Volleinsatz ihres gleißend durchdringenden Mezzosoprans erzielte."